17 Oct 2023

Kroll-Bericht 2023: 69% der Unternehmen weltweit prognostizieren einen Zunahme des Finanz­­kriminali­täts­­risikos im nächsten Jahr

Eine aktuelle globale Umfrage unter Führungskräften zeigt, dass Unternehmen im kommenden Jahr eine Zunahme des Risikos im Bereich Finanzkriminalität und der behördlichen Durchsetzungsmaßnahmen erwarten. Unternehmen setzen in erster Linie auf Technologie, um ihre Herangehensweise an Compliance-Fragen und Due Diligence zu verbessern. In diesem Bericht analysieren wir, welche Erkenntnisse Unternehmen aus dieser Umfrage gewinnen können und wie wir Ihnen dabei helfen, Daten und technologische Lösungen zur Transformation Ihres Risikomanagements im Bereich Finanzkriminalität zu nutzen.

Die von Unternehmen im Zusammenhang mit Compliance und Finanzkriminalität für 2023/2024 erwarteten Haupttrends:

Jedes Jahr veröffentlicht das Beratungsunternehmen Kroll seinen "Fraud and Financial Crime" Bericht, welcher die wichtigsten Trends und unternehmerischen Schwerpunkte im Bereich Compliance und Finanzkriminalität beleuchtet. Der Bericht für das Jahr 2023 basiert auf Umfragen, welche im ersten Quartal 2023 unter 400 Führungskräften und Risikomanagement-Experten von Unternehmen in den USA, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, Brasilien, Mexiko, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt wurden.1

Dies sind die wichtigsten Trends laut der Umfrage:

  • Zunahme der Finanzkriminalität: 69 % der Befragten gehen davon aus, dass die Risiken in Bezug auf Finanzkriminalität in den kommenden 12 Monaten steigen werden. Die Autoren des Berichts schließen daraus, dass die Bedeutung von Compliance kontinuierlich wächst.
  • Verschärfte Durchsetzungsmaßnahmen: 64 % der Befragten prognostizieren, dass die Behörden im nächsten Jahr verstärkte Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen werden. Die Mehrheit der Befragten identifiziert Drittparteien als eine bedeutende Quelle für das zunehmende Risiko von Finanzkriminalität.
  • Unternehmenstransparenz an der Tagesordnung: 61 % der Unternehmen gehen davon aus, dass die Regulierungsanforderungen zur Transparenz für Unternehmen im kommenden Jahr verschärft werden. Unternehmen sind zunehmend dazu aufgefordert, nicht nur ihre eigenen wirtschaftlich Berechtigten offenzulegen, sondern auch die wirtschaftlich Berechtigten ihrer Drittparteien und Kunden zu identifizieren und gegebenenfalls zu veröffentlichen.
  • Zusammenarbeit zwischen Behörden und Finanzinstitutionen: Laut 52 % der Umfrageteilnehmer setzen Behörden bei Initiativen zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption vermehrt auf die Zusammenarbeit mit Finanzinstituten.

Der Bericht zeigt auch, dass aktuell Sanktionsvorschriften eine erhebliche Hürde für Unternehmen, insbesondere für multinationale Konzerne und Banken, darstellen. Im vergangenen Jahr wurden umfassende Sanktionen gegen Russland und andere Hochrisikostaaten wie Nordkorea verhängt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Unternehmen, welche sich nicht an diese neuen Sanktionsvorschriften halten, mit schwerwiegenden finanziellen Konsequenzen und einem reputativen Schaden rechnen müssen. Laut dem Bericht geben 44 % der Befragten an, dass die mangelnde Kohärenz der Sanktionsvorschriften in verschiedenen geografischen Regionen die größte Herausforderung bei der Einhaltung von Sanktionen darstellt. 34 % der Befragten geben an, Schwierigkeiten damit zu haben, sich in einem sich ständig ändernden Vorschriftenumfeld auf dem neuesten Stand zu halten. Für 33 % stellt der Zugang zu technologischer Unterstützung bei Sanktionsscreenings eine Herausforderung dar.

Investitionen in Technologie sind für Recherchen zur Finanzkriminalität und Compliance ausschlaggebend

Eines der zentralen Ergebnisse des Kroll-Berichts war die steigende Relevanz von Technologie im Bereich Compliance. Die befragten Führungskräfte gehen davon aus, dass die Aufsichtsbehörden verstärkt darauf achten werden, wie Unternehmen Technologie in ihren Anti-Geldwäsche-Programmen einsetzen.

Es ist für Unternehmen daher von hoher Priorität, verstärkt auf technologische Lösungen zur Gewährleistung der Compliance zu setzen. Über zwei Drittel der Befragten betonen die Priorisierung von Investitionen in Technologie. Gleichzeitig äußern viele von ihnen Bedenken darüber, ob Regierungen in der Lage sind, mit den technologischen Veränderungen Schritt zu halten. Daher ist es umso wichtiger, dass Unternehmen verstärkt auf Technologie setzen, um Risiken besser identifizieren zu können.

Wie Unternehmen auf zunehmende Finanzkriminalitätsrisiken reagieren können

Zwei wesentliche Lehren lassen sich aus dem Kroll-Bericht ziehen. Die erste lautet, dass Unternehmen technologische Lösungen in ihre Compliance-Prozesse einbauen sollten. Maschinelles Lernen und KI können verdächtige Verhaltensmuster aufspüren, die eventuell eine nähere Prüfung oder eine Meldung an die Behörde rechtfertigen. Mit anderen Technologieplattformen können Unternehmen relevante Risiken aus einer großen Datenmenge ermitteln und daraus Erkenntnisse gewinnen – und das weitaus schneller, als ein Mensch das kann.

Die zweite Lehre ist, Daten als Schlüsselkomponente zur Gewährleistung der Compliance zu betrachten. Die hoch entwickelten Technologien, die zuvor erwähnt wurden, sind nur so effektiv wie die Daten, die ihnen zugrunde liegen. Unternehmen sollten eine umfangreiche Palette von Datenquellen nutzen, um ein umfassendes Bild der mit einer Drittpartei oder einem Kunden verbundenen Risiken zu erhalten. Dies schließt Daten aus Transaktionsüberwachung, Informationen zur finanziellen Stabilität sowie Nachrichtenberichte und ESG-Daten ein.

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LexisNexis erleichtert Unternehmen die Umsetzung eines effizienteren und wirkungsvolleren Due-Diligence-Prozesses zur Identifizierung und Minimierung von Finanzkriminalitätsrisiken. Hierzu stellt es relevante Daten aus führenden Quellen zur Verfügung, darunter:

  • Nachrichtendaten, um Reputationsrisiken von Dritten zu erkennen.
  • PEP- und Sanktionslisten, um potenzielle Dritte zu identifizieren, die umfassendere Due-Diligence-Prüfungen erfordern könnten.
  • Unternehmensdaten, die Einblicke in die Struktur eines anderen Unternehmens, seine Führungskräfte und wirtschaftlichen Berechtigten bieten.
  • ESG-Daten, um zu bewerten, ob Dritte die steigenden Erwartungen von Behörden und der Öffentlichkeit bezüglich Menschenrechten und umweltbezogener Due Diligence erfüllen.

Nächste Schritte:

  • Nexis Diligence+ unterstützt mit seinen umfangreichen Archiven und Suchmöglichkeiten in Nachrichten aus mehr als 40 Jahren einen effektiven Due-Diligence-Prozess.
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1 2023 Fraud and Financial Crime Report, kroll.com, 29.06.2023