Effizienzsteigerung durch KI: Weniger Arbeitsaufwand für Compliance-Beauftragte?

Von: Thomas Becker

Neue Regelungen zur Sorgfaltspflicht in Bezug auf Menschenrechte, neue Vorschriften für Künstliche Intelligenz und verschärfte Richtlinien zur Bekämpfung von Finanzkriminalität. Diese und andere Entwicklungen machen deutlich, dass die Anforderungen an die Unternehmensberichterstattung im Jahr 2025 so streng wie nie zuvor sind.

In unserem neuesten Blogbeitrag erklären wir, wie Compliance-Beauftragte diese Herausforderung bewältigen und mithilfe von KI schneller mehr Berichte erstellen können. Wir schauen uns auch an, wie ein Modell für den verantwortungsvollen Einsatz von KI die Berichte zuverlässiger macht und dadurch das Vertrauen von Führungskräften, Investoren und Behörden stärkt.

Die Berichterstattung steht 2025 noch mehr im Fokus von Unternehmen

Wenn Sie einen Compliance-Beauftragten fragen, wird er Ihnen bestätigen, dass die Berichterstattungspflichten in den letzten Jahren erheblich verschärft wurden. Dies liegt hauptsächlich an neuen gesetzlichen Regelungen, die Unternehmen dazu verpflichten, in verschiedenen Bereichen Bericht zu erstatten. Zu den jüngsten Beispielen gehören:

  • Laut der EU-Richtlinie, die seit Juli 2024 in Kraft ist, müssen Unternehmen über die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit und Lieferketten auf Menschenrechte und Umwelt berichten. Diese Regelung betrifft die Sorgfaltspflichten von Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit.1
  • Im Jahr 2024 haben drei große Börsen in China neue Richtlinien für börsennotierte Unternehmen eingeführt. Diese Unternehmen sind nun verpflichtet, unter anderem über ihre Auswirkungen auf den Klimawandel und die natürlichen Ökosysteme zu berichten.2
  • Ende 2024 wurde in Brasilien ein Gesetz erlassen, das Technologieanbieter dazu verpflichtet, eine Risikobewertung ihrer KI-Systeme durchzuführen. Zudem müssen sie darlegen, wie sie die Anforderungen in Bezug auf Transparenz, Datenmanagement und Informationssicherheit einhalten. Bei Nichteinhaltung drohen den Unternehmen Geldstrafen von bis zu 2 % ihres Jahresumsatzes.3

Zudem müssen Due-Diligence-, Compliance- und Analyseteams die Anforderungen ihrer Geschäftsleitung nach forschungsbasierten und datengestützten Berichten erfüllen, um Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen. Sie sind beispielsweise dafür verantwortlich, potenzielle M&A-Ziele zu bewerten, neue Märkte zu erschließen, wichtige Informationen über Wettbewerber und deren finanzielle Lage zu sammeln sowie mögliche Patente zu analysieren. Diese Entwicklung verdeutlicht die entscheidende Rolle von Compliance und Recherche als wirtschaftlicher Antrieb. Allerdings wird dadurch eine ohnehin schon stark ausgelastete und oft unterfinanzierte Unternehmensabteilung mit zusätzlichen Aufgaben belastet.

Diese externen und internen Entwicklungen bewirken, dass Analysten mehr und häufigere Berichte zu unterschiedlichen Themen erstellen müssen, wie zum Beispiel:

  • Berichte, die von Aufsichtsbehörden vorgeschrieben sind, wie etwa solche zu Maßnahmen zur Erkennung und Verhinderung moderner Sklaverei oder zu klimabezogenen Themen.
  • Berichte zur erweiterten Due Diligence, die erforderlich sind, wenn eine Drittpartei oder ein Kunde bei einer Überprüfung als hochriskant bewertet wurde.
  • Briefings, die von der Geschäftsführung angefordert werden, um sich über Risiken in einem bestimmten Bereich zu informieren und schnelle, klare Entscheidungen treffen zu können.
  • Analysen, die von der Vertriebs- oder Marketingabteilung angefordert werden, um potenzielle neue Investitions- oder M&A-Ziele zu bewerten oder geplante Expansionen in eine neue Branche oder ein neues Land zu untersuchen.

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Wie KI die Berichterstattung effektiver und effizienter machen kann

Angesichts der steigenden Anforderungen an die Berichterstattung sind Unternehmen dazu verpflichtet, eine Vielzahl von Datensätzen zu überwachen und die wesentlichen Erkenntnisse in einem prägnanten Bericht zusammenzufassen, der sowohl für interne als auch externe Zielgruppen geeignet ist. Für das verantwortliche Personal ist dies ein äußerst zeitintensiver Prozess, da ein Bericht alle relevanten Informationen enthalten muss, dabei jedoch so kurz wie möglich gehalten und im gewünschten Format für die jeweilige Zielgruppe präsentiert werden soll. Unternehmen haben erkannt, dass KI ihnen bei dieser Aufgabe erheblich unterstützen kann.

KI-Tools können den Prozess der Berichterstellung erheblich automatisieren, indem sie Informationen aus verschiedenen Quellen in einem ersten, logisch strukturierten Berichtsentwurf zusammenfassen, bei dem die Themen sinnvoll gruppiert sind. Dank der eingesparten Zeit können sich Analysten darauf konzentrieren, den Entwurf zu überprüfen und zu finalisieren, bevor der fertige Bericht an die Geschäftsführung oder die Aufsichtsbehörden übermittelt wird.

Ein Bereich, in dem KI die Berichterstattung bereits beeinflusst hat, ist die Finanzdienstleistungsbranche. Eine aktuelle Umfrage von KPMG unter Führungskräften im Finanzsektor zeigt, dass 72 % der Finanzunternehmen bereits KI in der Finanzberichterstattung nutzen. Bis 2027 wird erwartet, dass dies 99 % der Unternehmen tun werden. Dennoch können Unternehmen aus allen Branchen von KI in der Berichterstattung profitieren.4

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Verantwortungsbewusster KI-Einsatz: KI-gestützte Berichterstattung muss hohe ethische Normen erfüllen

Künstliche Intelligenz bietet ein enormes Potenzial für die Berichterstellung, bringt jedoch auch neue Risiken für Unternehmen mit sich. Wenn KI-Tools nicht mit transparenten, zuverlässigen und präzisen Daten gespeist werden, können die Ergebnisse verzerrt oder ungenau ausfallen. Zudem besteht bei der Nutzung intransparenter Datenquellen die Gefahr, dass Unternehmen gegen Datenschutz- und Informationssicherheitsvorschriften verstoßen.

Für die Berichterstattung stellt dies ein Problem dar, da diese Berichte zu den bedeutendsten Dokumenten gehören, die eine Organisation erstellt. Sie bilden die Basis für große Investitionen oder strategische Entscheidungen und belegen, dass ein Unternehmen die relevanten gesetzlichen Vorgaben einhält. Wenn durch den Einsatz von KI Verzerrungen oder Fehler in einen Bericht gelangen, kann dies neue rechtliche Risiken für Unternehmen nach sich ziehen – was dem ursprünglichen Zweck des Berichts, die Anforderungen einer Aufsichtsbehörde zu erfüllen, entgegensteht.

Eine präzise Berichterstattung erfordert, dass Unternehmen KI verantwortungsvoll einsetzen. Das bedeutet, dass sie auf KI-Tools vertrauenswürdiger Anbieter zurückgreifen, die auf ethischen Prinzipien und verlässlichen Daten basieren. Diese Daten müssen ethisch korrekt beschafft und für den spezifischen Einsatz in KI-Tools lizenziert sein. Durch den verantwortungsvollen Einsatz von KI können Unternehmen die Effizienz und Wirksamkeit ihrer Berichterstattung verbessern und gleichzeitig das Vertrauen der Empfänger stärken.

Präzise Berichterstellung durch KI und LexisNexis-Daten

LexisNexis ist seit über 50 Jahren ein etablierter Datenanbieter und verfügt über umfangreiche, langjährige – und teilweise exklusive – Content-Lizenzvereinbarungen mit Verlagen weltweit. Wir liefern Daten, die Ihre Organisation tatsächlich voranbringen, und achten dabei stets auf die geistigen Eigentumsrechte unserer lizenzierten Partner. Die Transparenz unserer zuverlässigen Daten sollte Ihnen das Vertrauen geben, diese verantwortungsvoll in Ihren eigenen KI-Anwendungen zu nutzen und Ihre Berichterstattung effektiver und effizienter zu gestalten.

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1 European Commission issues FAQs on the Corporate Sustainability Due Diligence Directive, jdsupra.com, 07.10.2024
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